Da es ja praktisch unendlich viele Bücher gibt, jedoch die Ressourcen eines Doktoranden beschränkt sind, ist der Kauf eines Buches stets eine wichtige Investitionsentscheidung für mich. Eigentlich, denn kurz vor meiner Rückfahrt nach Delft bin ich nur zufällig über "Denken Sie selbst! Sonst tun es andere für sie" von Vince Ebert gestolpert. Nun, wer Vince Ebert noch nicht kennt: Er ist neben Oskar Lafontaine und Angela Merkel der dritte Diplom-Physiker, der in Deutschland auf dem Gebiet des Kabaretts und der Comedy recht erfolgreich ist.
Nun gut, also zum Buch: Wieso soll man denn überhaupt denken? Amöben und Bakterien sind die erfolgreichsten Spezies auf der Erde, und die kommen ja bekanntlich ohne viel Verstand aus. Oder hat jemand schon einmal ein Kolibakterium beim Schrödingergleichunglösen beobachtet? Das ist mehr oder weniger der Einleitungsgedanke zum Buch. Danach geht es dann auf einer Rundreise durch die Untiefen der (Un)logik -- zum Beispiel, dass es statistisch gesehen mehr als fragwürdig ist, Lotto zu spielen und wieso technische Anleitungen immer so sind, dass sie nur ein Entwicklungsingenieur verstehen kann.
Ich will jetzt nicht zu viel verraten, aber das Buch hat mir eine ansonsten total verkorkste Heimfahrt aufgeheitert (in Mannheim stellte sich raus, dass mein Zug nach Amsterdam nur bis Köln fährt, der Anschlusszug in Köln hatte ein paar Macken, so dass er in Arnhem schlussendlich liegen blieb). Nur ein Kritikpunkt an Herrn Ebert: Früher, zu seinen Studentenzeiten, mögen vielleicht die Physiker wattierte Nylonjacken auf Partys getragen haben. Heute trägt man dazu verratzte Kaputzenpullies und schlecht sitzende Jeans.
Donnerstag, 8. Januar 2009
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